1. 2 Der schöne deutsche Wald (Gedicht)
1.Komm mit mir in den schönen Wald,
den dünkelgrünen Hain.
Was du erschaust, das wird dir bald,
ein Quell der Freude sein.
2.Im lauen warmen Frühlingswind
unter Maiengrün und Tannen,
bist du gelöst du Menschenkind,
der Kummer fliegt von dannen.
3.Die Buchen, Eichen, hohen Linden,
darunter Blumen blühen,
werden deinen Beifall finden,
vor Freud dein Herz erglühen.
4.Maiglöckchen und Vergissmeinnicht,
zartrotes Akelei,
und im gedämpften Sonnenlicht,
steht Tausendschön dabei.
5.Dort Schlüsselblumen - welche Freude;
Hier blüht auch der Seidelbast.
Goldhähnchen hascht nach zarter Beute,
schwirrt dabei von Ast zu Ast.
6.Der Kuckuck ruft und Finkenschlag,
schallt weit hinein, ins Tal.
An so einem schönen Frühlingstag,
herrscht Frohsinn überall.
7.Die Meisen zwitschern:"Sitz ich hier ."
Das Käuzchen ruft:"Komm mit !"
Die Amsel zetert im Revier.
Vogellaut auf Schritt und Tritt.
8.Rotkehlchen, Dompfaff, Zeisig, Star,
singen um die Wette.
Fühlst du nicht wie wunderbar,
es ist - an dieser Stätte?
9.Auf hohem Ast im Eichenbaum,
da sitzt ein bunter Späher,
halbverdeckt, man sieht ihn kaum,
es ist der Eichelhäher.
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10.Sein Warnruf schreckt sie alle auf,
sie hören auf zu singen.
Und hinterm Busch im vollen Lauf,
siehst du die Rehlein springen.
11.So bietet dir der schöne Wald
viel Freud und Herrlichkeit.
Bei andächtig, stillem Aufenthalt
verlässt dich Erdenleid.
12.Drum sing auch du, den alle loben:
"Wer hat dich du schöner Wald,
aufgebaut so hoch dort oben!"
Zur Lebensfreud für jung und alt.
13.Den schönsten Wald, den ich gekannt,
mit seinen Fichten, Birken, Buchen,
das ist der Wald im Thüringer Land,
ich werd ihn oft besuchen.
Otto Wehner |